Selbst im Norden Deutschlands wachsen Trüffel. 2013 wurde in Schleswig-Holstein die Perogord-Trüffel (T. melanosporum) nachgewiesen (Z. Mykol. 79(2): 489-495 (2013)). Man vermutet, dass die Klimaveränderung die Wanderung des Pilzes nach Norden begünstigt, während in den klassischen Gebieten die Verbreitung rückläufig ist.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es im Leinebergland schon eine Trüffelplantage gibt. Fabian Sievers hat in Hannover ein “Kompetenzzentrum Trüffelanbau” gegründet. Er berät Interessenten bei der Anlage von Trüffelplantagen, verkauft mykorrhizierte Bäume und veranstaltet Trüffelseminare. Er sieht die landwirtschaftliche Nutzung der Trüffel als eine Chance für Natur und Umwelt. Er hat es geschafft, dass in Niedersachsen als erstem Bundesland Trüffelplantagen als ordnungsgemäße Landwirtschaft anerkannt werden.
F. Sievers arbeitet daran, dass in Deutschland eine neue Trüffel-Lobby entsteht, deshalb versteht er sich als Teil eines Netzwerks für Trüffel in Deutschland.
Ebenfalls in Niedersachsen (Salzgitter) beheimatet ist der Pilzkundler und -sachverständige Dieter Honstraß, der auch Trüffel-Papst genannt wird. Als Pilzkundler interessiert ihn offensichtlich sowohl der biologische als auch der kommerzielle Aspekt der Trüffeln. Überall in Deutschland hält er seine Pilzseminare ab, bei denen es oft auch um Trüffel geht, nach dem Motto die “Pilzschule kommt auch zu Ihnen”. Dabei ist die Burgundertrüffel für ihn ein “Jahrhundert-Pilz”. Seine Vortragstätigkeit hat ihn sogar schon nach Australien geführt.